Bericht (gekürzt) in der Odenwälder Zeitung vom 21.2.2012
Viva Las Vegas (1)
Mörlenbach. "Welcome to fabulous Las Vegas" - das berühmte Stadtschild der Welthauptstadt der Unterhaltung empfing
die Besucher der Wasserschnecken-Fastnacht und vervollständigte die bekannte Skyline der Stadt, welche unter einem
sternenhellen Nachthimmel eine prachtvolle Kulisse für die Wasserschnecken-Bühne abgab. "Viva las Vegas" - unter
diesem Motto konnte man eintauchen in die Welt der Casinos und Revue-Bühnen, der großen Hotels und kleinen
Hochzeitskapellen, der Mafia-Paten und der Glamour-Girls. Dreieinhalb Stunden lang präsentierten die Wasserschnecken
einen Ausflug in Nevadas Wüstenmetropole, der abwechslungsreich und vielseitig, unterhaltsam, harmonisch, spritzig
und vor allem professionell zu nennen war.
Nach der Eröffnung durch die Zeremonienmeisterin Katharina Ehmann und dem Einzug des Elferrates zu den Klängen der "Kostenlosen"
war professioneller "Personenschutz" von Nöten: Begleitet von vier Body-Guards berichtete Mafia-Padrone Adi Kinscherf das neueste aus
"Sin city". Auf dem Bahnhofsgelände soll ein "Moo(h)r-Heilbad" entstehen mit Mohrenkopf-Wäsche und Vitamin-B-reichem Mohrrübensalat
im Angebot. Die Vermeldungen und die Schelle Adi Kinscherfs sind jedes Jahr wieder ein gern gehörtes Intro in die Wasserschnecken-
Fastnacht. Zu Las Vegas gehören auch Millionen von Touristen und zwei davon, Vater und Tochter, waren gerade angekommen und
erzählten von ihren Eindrücken: Vom "echten" Las Vegas mit den kopierten Sehenswürdigkeiten Eiffelturm, Markusplatz, Freiheitsstatue
oder einer Pyramide … aber auch Aktuelles beispielsweise Kapitän Scettino kam zur Sprache: "Ein Kapitän muss nur drei Dinge können,
nämlich Anlegen, Ablegen und Flachlegen….." Die zehnjährige Laetitia Wessner brillierte souverän in ihrem Büttendebüt zusammen mit
ihrem Vater Dr. Martin Wessner und erhielt reichlich Beifall.
Nach einem Beitrag der Faschingsgarde der Schwarzen Husaren aus Mainz, die bei der ersten Veranstaltung zu Gast waren, und der
Wasserschnecken-Jugend aus den "Klosino-Räumen" (wir berichteten) erfuhren die Gäste Interna aus den großen Hotels:
Zimmermädchen Arabella Oberle erzählte unter anderem von Dirk Bach, der in der Bar umgefallen war, und nicht auf sein Zimmer
transportiert werden konnte ("Das große Problem nach diesem Sturz - für vier Träger war er zu schwer und für sechs zu kurz!") oder
davon, wie Daniela Katzenberger zu ihren Roulette-Gewinn kam. "Sie ist nicht groß, aber in der Bütt famos" wurde Arabella Oberle dem
Publikum vorgestellt. "Weine nicht, lieber Lothar" statt "Weine nicht, kleine Eva": mit neu getexteten Stimmungsliedern und bekannten
Faschingshits unterhielt die Gruppe "Latte Macchiatos" die Gäste und mit ihren Glitzeranzügen im Stile der alten Show-Stars durften die
vier Sänger, alles "altgediente Wasserschnecken", bald als Publikums-Lieblinge gefeiert werden und sorgten für reichlich gute Laune.
Jung trifft Alt: "Alles, war mir geblieben ist, ist mein Führerschein", meinte Opa Lothar, ich rase aber immer mit 100 Sachen, damit ich nicht
vergesse, wo ich hinwollte". Er und ein Teenager befinden sich während einer Kreuzfahrt zusammen auf einem Schiff, es war die erste
Fahrt für ihn, während es für den Teenager gleich zwei Reisen waren: die erste und die letzte. Theresa Bartmann debütierte auf der
Wasserschneckenbühne mit einem Zwiegespräch mit dem bühnenerfahrenen Mörlenbacher Bürgermeister Lothar Knopf und meisterte
ihre Rolle mit Bravur. Wer kennt nicht den Sprechgesang und die tiefe Stimme von Bruce Low mit der er das Kartenspiel in der Kirche
interpretiert. Im Las Vegas der Wasserschnecken kam nun das Mörlenbacher Kartenspiel zum Vortrag, das mit dem As für den
Präsidenten begann, mit der Drei die Draisine ansprach und auch die sechs Sitze der Grünen im Gemeindeparlament nicht unerwähnt
ließ. Auch in diesem Jahr konnte Dr. Martin Wessner mit einer originellen Gesangsnummer punkten.